Quelle: https://www.wn.de/Muensterland/Kreis-Coesfeld/Nottuln/4226235-Primizgottesdienst-Du-bist-nicht-alleine
Von Ludger Warnke – Sonntag, 28.06.2020, 18:22 Uhr
„Du bist nicht allein“
Rund 150 Teilnehmer verzeichnete am Sonntag der Primiz-Picknickgottesdienst von Fabian Guhr im Rhodepark. Den Jungpriester begleiten viele Glückwünsche seiner Heimatpfarre.
Festlicher Rahmen unter freiem Himmel für Neupriester Fabian Guhr aus Nottuln. Rund 150 Teilnehmer haben sich am Sonntagvormittag im Rhodepark versammelt, um am Primizgottesdienst in der Heimatpfarre St. Martin teilzunehmen. Zahlreiche Fahnenabordnungen der Bruderschaften und der kirchlichen Vereine und Verbände, ein Ensemble der Blasmusikvereinigung Nottuln, Eltern und Verwandte von Fabian Guhr, Vertreter aus Pfarreirat und Kirchenvorstand, eine starke Messdienerabordnung sowie nicht zuletzt die Gemeindemitglieder bildeten einen schönen Rahmen für einen, der als Picknickgottesdienst vorbereitet war und eben mit diesem geselligen Beisammensein unter Einhaltung der Corona-Schutzvorschriften seinen Ausklang fand. Pfarrdechant Norbert Caßenswies in seiner Begrüßung darauf hin, dass eine Primiz heute nur noch selten vorkomme. Er hieß insbesondere die Eltern von Fabian Guhr, Annette und Achim Guhr, willkommen, dankte den vielen Helfern, die an der Vorbereitung des Gottesdienstes mitgewirkt haben, dankte der Bürgermeisterin und dem Bauhof der Gemeinde Nottuln für die Unterstützung. Nicht zuletzt erinnerte Caßens an den Werdegang von Fabian Guhr, den er schon seit der Zeit als Messdiener und Abiturient kenne.
Für Fabian Guhr, der Pfingsten von Bischof Dr. Felix Genn zum Priester geweiht worden war, war der Primizgottesdienst etwas ganz Besonderes, schließlich fühle er sich seiner Heimatpfarre sehr verbunden. Den Primizgottesdienst zelebrierte er gemeinsam mit Ralf Meyer, Burgkaplan der Jugendburg Gemen, und Christoph Hendricks, Kaplan in Damme.
Meyer und Hendricks gestalteten im Dialog eine am Ende mit Beifall bedachte Predigt, die in launiger Form priesterliche Aufgaben und Erwartungen an den Priester aufgriff und dabei letztlich deutlich machte, dass es in der heutigen Zeit nicht nur auf den Priester, sondern auch auf die Gemeinde ankomme. „Du bist nicht alleine“, gaben sie ihrem Freund mit auf den Weg.
Vor der Eucharistie überreichten Klaus Ahlers, stellvertretener Vorsitzender des Kirchenvorstands, und Martin Riegelmeyer, Vorsitzender des Pfarreirates, Kelch und Schale als Geschenk der Kirchengemeinde an Fabian Guhr. Nach der Abendmahlsfeier und vor dem Schlusssegen dankte Pfarrdechant Caßens für die aufmunternde Predigt. Mit einem Zitat des Jesuiten Alfred Delp leitete Caßens zum Schlusssegen über. Delp, im November 1944 von der Gestapo verhaftet, hatte im Gefängnis in Erwartung seiner Ermordung geschrieben: „Das eine ist mir so klar und spürbar wie selten: Die Welt ist Gottes so voll. Aus allen Poren der Dinge quillt er gleichsam uns entgegen. Wir aber sind oft blind.“
Bevor Fabian Guhr der Gemeinde seinen Primizsegen spendete, stellten sich aktive und ehemalige Messdiener um ihn herum auf und spendeten ihren Segen dem jungen Priester. Beim anschließenden Picknickteil des Gottesdienst gab es Gelegenheit, sich persönlich mit dem Jungpriester auszutauschen. Und wer wollte, konnte am Nachmittag in die St.-Martinus-Kirche kommen und sich dort von Fabian Guhr segnen lassen.